Ellesmere – die nördlichste Königin-Elisabeth-Insel
Die Ellesmere Insel ist ein faszinierendes Gebiet im hohen Norden Kanadas, bekannt für ihre unberührte Natur und beeindruckende Landschaften. Sie gehört zu den kanadischen Arktis-Inseln und bietet eine Vielzahl von einzigartigen Ökosystemen. Mit einer Fläche von über 200.000 Quadratkilometern ist sie die drittlargestes Insel in Kanada und spielt eine wichtige Rolle im arktischen Lebensraum.
Die Insel beherbergt sowohl vielfältige Tier- als auch Pflanzenwelt, die sich an die extremen Wetterbedingungen angepasst hat. In den letzten Jahren rückte diese Region zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie der Öffentlichkeit, da ihre Umwelt und das Klima auf verschiedene Weise beobachtet werden müssen. Die Ellesmere Insel wird daher nicht nur von Forschungsteams besucht, sondern zieht auch Abenteurer und Naturliebhaber an, die die rauen aber eindrucksvollen Gegebenheiten erleben möchten.
Wichtiges am Anfang
- Die Ellesmere Insel ist die drittlargestes Insel Kanadas mit über 200.000 Quadratkilometern.
- Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, angepasst an extreme klimatische Bedingungen.
- Das arktische Klima ist geprägt von kalten Wintern und kurzen, milden Sommern.
- Die Insel hat eine reiche Geschichte mit indigenen Völkern und europäischer Entdeckung im 19. Jahrhundert.
- Aktuelle Herausforderungen beinhalten Klimawandel und steigendenTourismus, der die Umwelt belastet.
Ellesmere
Zum kanadisch-arktischen Archipel gehört die Ellesmere Insel. Die Insel war schon vor viertausend Jahren von Eskimos besiedelt. Heute gibt es drei ganzjährig bewohnte Stationen auf der Insel. Dies ist zum einen die Militärstation Alert, dann noch eine Wetter– und eine Forschungsstation. Eine Eskimosiedlung ist auf der Insel ebenfalls vorhanden. Die Landschaft ist geprägt von arktischen Pflanzen wie etwa von Flechten und Moosen. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt etwa bei zwölf Grad Minus.
Neben Polarfüchsen, Polarhasen und Wölfen leben verschiedene Vogelarten auf der arktischen Insel. Ein Teil, der Ellesmere Insel ist, der Quttinirpaaq-Nationalpark. Er umfasst neben einer Vielzahl von Gletschern noch sieben Fjorde. Hier liegt auch der weltweit größte See des nördlichen Polarkreises der Lake Hazen. Die Ellesmere Inseln gehören zu den Königin-Elisabeth-Inseln.
Der etwa dreißig Kilometer breite Kennedy-Kanal trennt die Ellesmere-Insel von Grönland. Sie William Baffin entdeckte die Insel im Jahr 1616. Erst 1952 erhielt die Insel ihren heutigen Namen. Das Kap Columbia ist der nördlichste Punkt der Insel und gleichzeitig auch der nördlichste Punkt von Kanada. Das Kap liegt knapp achthundert Kilometer vom Nordpol entfernt. Die Barbeau-Spitze stellt den höchsten Punkt auf der Insel dar. Weite Teile der Insel sind durch eine baumlose Tundra geprägt. Die Ellesmere-Insel ist die neuntgrößte Insel der Welt.
Fakten zu Ellesmere
Merkmal | Informationen |
---|---|
Insel | Ellesmere Insel |
Hauptort | Grise Fiord (ca. 144 Einwohner, Stand 2021) |
Fläche | 196.236 km² |
Größte Insel | Drittgrößte Insel Kanadas, zehntgrößte Insel der Welt |
Einwohnerzahl | Ca. 144 (2021), sehr geringe Bevölkerungsdichte (< 1 Einw./km²) |
Höchster Berg | Barbeau Peak, 2.616 m |
Weitere Namen | Inuktitut: Umingmak Nuna („Land der Moschusochsen“) |
Geografie und Lage der Ellesmere Insel
Die Ellesmere Insel befindet sich im hohen Norden Kanadas und ist Teil des Nunavut-Territoriums. Sie liegt nördlich des Polarkreises und wird von der Küste des Arktischen Ozeans umgeben. Ihr endgültiger geografischer Standort macht sie besonders wertvoll für die Studie von klimatischen Veränderungen.
Das Landschaftsbild der Ellesmere Insel wird geprägt von hohen Bergen, Gletschern und weitläufigen Tundren. Die Insel erstreckt sich über mehr als 200.000 Quadratkilometer, was sie zur drittlargestes Insel in Kanada macht. Aufgrund ihrer isolierten Lage gibt es nur wenige Siedlungen auf der Insel, und der Zugang ist überwiegend nur über Luft- oder Wasserwege möglich.
Der einzigartige geographische Standort trägt zur besonderen Biodiversität bei, mit vielen Arten, die speziell an die rauen Bedingungen angepasst sind. Diese Merkmale machen die Ellesmere Insel zu einem faszinierenden Ziel für Wissenschaftler und Naturliebhaber zugleich.
Karte der Ellesmere Insel
Furfur, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Klima und Wetterbedingungen vor Ort
Das Klima auf der Ellesmere Insel ist geprägt von extremen Bedingungen, die für viele Pflanzen und Tiere nur schwer zu überwinden sind. In den Wintermonaten fallen die Temperaturen oft unter -30 °C, während in den kurzen Sommermonaten milde Temperaturen bis 15 °C erreicht werden können.
Der Niederschlag ist gering und konzentriert sich hauptsächlich auf die Sommermonate. Diese Tundra-Region zeigt ein typisches Subarctic-Klima mit kalten Wintern und kühlen Sommern. In Kombination mit starken Winden werden die Wetterbedingungen auf dieser abgelegenen Insel nicht nur herausfordernd für menschliche Aktivitäten, sondern auch für die lokale Flora und Fauna.
Die Anpassungsfähigkeit der Tier- und Pflanzenwelt an diese schwierigen klimatischen Bedingungen ist beeindruckend und macht die Ellesmere Insel zu einem faszinierenden Ort für Umweltwissenschaftler.
‚Die Natur ist das größte Kunstwerk aller Zeiten, und wir müssen sie bewahren, damit auch künftige Generationen ihre Schönheit erleben können.‘ – Sir David Attenborough
Fakten zu Ellesmere Island
In offiziellen und wissenschaftlichen Texten wird neben „Ellesmere-Insel“ oder „Ellesmere Island“ auch „Umingmak Nuna“ genutzt. Die Bezeichnung „Umingmak Nuna“ kommt aus dem Inuktitut, der Sprache der Inuit, und bedeutet „Land der Moschusochsen“. Die Inuit verwenden diesen Namen für die Ellesmere-Insel, weil dort viele Moschusochsen leben und diese Tiere eine große Bedeutung für ihre Kultur haben.
- Die Insel ist ca. 820 km lang und 440 km breit, mit vielen Fjorden und einer zerklüfteten Küste.
- Im Westen trennt der Nansen Sound und Eureka Sound Ellesmere von Axel-Heiberg-Insel.
- Im Osten liegt die Nares-Straße zwischen Ellesmere und Nordgrönland.
- Im Süden trennt der Jonessund Ellesmere von Devon Island.
- Kap Columbia (83° 6′ N) ist der nördlichste Punkt Kanadas, nur 769 km vom Nordpol entfernt.
- Fast die Hälfte der Insel ist vergletschert, mit großen Eisfeldern wie Manson Icefield (6.200 km²) und Agassiz-Eiskappe (21.000 km²).
- An der Nordküste gibt es bis zu 80 m dicke Schelfeisplatten, z.B. das Ward Hunt Eisschelf, das seit 1906 ca. 90 % seiner Fläche verloren hat.
- Der Lake Hazen ist das nördlichste größere Binnengewässer Kanadas, weitere Seen sind Lac Heintzelman und Lake Tuborg.
- Die Arktische Kordillere durchzieht die Insel, mit Gebirgen wie den Challenger Mountains.
- Im geschützten Norden (um Eureka) können im Sommer bis zu 18 °C erreicht werden, mit über 100 Gefäßpflanzenarten.
- Die Vegetation ist sonst spärlich, viele Küsten sind kalt und wüstenartig.
- Die Tierwelt umfasst Moschusochsen, Karibus, Polarfüchse, Polarwölfe, Polarhasen, Lemminge sowie Schneeeulen und Gerfalken.
- Der Quttinirpaaq-Nationalpark schützt große Teile der Nordinsel inklusive Lake Hazen und Ward Hunt Eisschelf.
- Geologisch gibt es Basalte und Magmatite aus der Zeit der Oberkreide bis zum Tertiär.
- Ellesmere ist wichtig für Forschung zu Gletschern, Klima und Arktisökologie.
Tier- und Pflanzenwelt auf dieser Königin-Elisabeth-Insel
Die Ellesmere Insel bietet eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt, die sich an die extremen Bedingungen des arktischen Klimas angepasst hat. Diese Region ist Heimat für zahlreiche Arten, darunter Polarbären, Robben und verschiedene Vogelarten, die während der Sommermonate in großer Zahl hierher ziehen.
Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Moosen, Flechten und niedrig wachsenden Sträuchern, die in der rauen Tundra gedeihen. Diese speziellen Pflanzen sind oft über Jahre hinweg frostresistent und tragen zur Stabilität des Ökosystems bei.
Wissenschaftler haben auf der Ellesmere Insel einzigartige Lebensräume entdeckt, die wichtige Informationen über Anpassungsmechanismen im Zusammenhang mit dem Klima liefern können. Die Vielfalt dieser Flora und Fauna macht die Isolation und Unberührtheit der Insel besonders wertvoll für ökologische Studien und den Erhalt von Artenschutzprogrammen.
Geschichte und menschliche Besiedlung der Insel im Kanadisch-Arktischen Archipel
Die Ellesmere Insel hat eine reiche Geschichte, die bis zu den ersten indigenen Völkern zurückreicht. Diese Gruppen lebten seit Jahrtausenden in der Region und brachten ein tiefes Verständnis für die arktische Umwelt mit. Sie nutzten die Ressourcen der Insel, um ihre Existenz sicherzustellen und lebten oft nomadisch.
Im 19. Jahrhundert begannen europäische Entdecker, die Ellesmere Insel zu erkunden. Diese Expeditionen eröffneten neue Perspektiven auf die Geografie der Region und führten zur Kartierung verschiedener Teile der Insel. Die Entdeckung brachte jedoch auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, da der Kontakt mit externen Parteien die Lebensweise der indigenen Bevölkerung beeinflusste.
Heute ist die menschliche Präsenz auf der Ellesmere Insel hauptsächlich auf Forschungsstationen und Tourismus beschränkt. Dies zeigt, wie wichtig es ist, das Gleichgewicht zwischen wissenschaftlichem Interesse und dem Schutz der natürlichen Umwelt aufrechtzuerhalten.