Close

Erdkunde-Online

Infos und Wissen rund um die Welt

Was ist eine Inselgruppe?

Was ist eine Inselgruppe?

Inselgruppe:

Eine Ansammlung mehrerer Inseln bezeichnet man als Inselgruppe.

  • Im engeren Sinne besteht eine Inselgruppe aus nahe beieinander liegenden Inseln der gleichen geologischen Entstehung.
  • Für die Zusammenfassung mehrerer Inseln zu einer Inselgruppe spielen noch andere Kriterien eine Rolle. So kann die Zusammenfassung aus politischen, kulturellen oder historischen Gründen vorgenommen sein.
  • Inselgruppen wie die Azoren beispielsweise liegen auf einer Erhebung unter Wasser. Sie lassen sich dadurch geografisch oder geologisch zusammenfassen.
  • Eine Inselgruppe bezeichnet man im heutigen Sprachgebrauch auch als Archipel. Es können auch Inseln eines Meeres oder Nebenmeeres zu einer Inselgruppe vereint sein. Die Inseln eines Atolls sind eine Sonderform der Inselgruppen.

Die Azoren – ein Beispiel für eine Gruppe von Inseln

Eine Inselgruppe von neun großen und mehreren kleineren Atlantikinseln stellen beispielsweise die portugiesischen Azoren dar. Der überwiegende Teil der großen Inseln ist vulkanischen Ursprungs. Die westlichen Inseln gehören geologisch gesehen bereits zu der nordamerikanischen Kontinentalplatte.

Inselgruppen in Deutschland

In Deutschland sind die nordfriesischen Inseln etwa eine Inselgruppe vor der Küste Schleswig-Holsteins.

Sie befinden sich im Wattenmeer, welches zur Nordsee gehört. Außer den größeren Inseln werden die kleineren als Halligen bezeichnet. Sie sind zum Schutz vor Hochwasser meist nicht von Deichen umgeben. Die Bebauung auf diesen Halligen steht auf Warften. Die Inseln sind im Laufe von Jahrhunderten aus Landmassen entstanden, die durch Sturmfluten wiederum auseinander gerissen wurden.

Die Inseln Amrum, Sylt und Föhr gehören zu der Inselgruppe Geestkerninseln. Die Inseln der nordfriesischen Inselgruppe sind mit Fährlinien miteinander verbunden. Auf den Inseln ist das Fahrrad Hauptverkehrsmittel nicht nur für Touristen.

Neben den bereits genannten Inseln gehört noch Pellworm und bis 1987 die Insel Nordstrand zu der nordfriesischen Inselgruppe. Denn eigentlich ist Nordstrand eine Halbinsel.

Eine kleine Nebeninsel von Sylt ist die Insel Uthörn. Sie ist die nördlichste Insel Deutschlands. Sie kann zu Fuß von Sylt über das Wattenmeer erreicht werden. Da sie allerdings ein Naturschutzgebiet für seltene Meeresvögel ist, darf die Insel nur mit einer ausdrücklichen Genehmigung von Menschen betreten werden.

Zur nordfriesischen Inselgruppe gehören auch dänische Inseln und Halligen.

Jordsand beispielsweise war eine Hallig im Wattenmeer. Sie war wohl ursprünglich mit dem Gebiet der Insel Sylt als auch mit dem Festland verbunden. Die Insel verlor durch zahlreiche Sturmfluten immer mehr Land. Nachdem eine heftige Sturmflut auch die letzte Warft überspült hatte wurde die Insel zur Vogelbeobachtung und als Weideland genutzt. Im Winter 1998 wurde die Insel ganz von der See abgetragen und ist heute ein Teil der gleichnamigen Sandbank.

Die nordfriesische Inselgruppe lockt jedes Jahr viele Urlauber in die herrliche Natur. Das Wattenmeer ist Anziehungspunkt für zahlreiche Ausflüge. Die dortige Landschaft steht unter starkem Einfluss der Gehzeiten. Zweimal täglich wird das Wattenmeer überflutet. Geführte Ausflüge ins Wattenmeer sind nicht nur lehrreich, sie können Touristen auch davor bewahren in Not zu geraten. Im Schlickwatt beispielsweise kann man nur schwer laufen. Nützliche Tipps und Ratschläge vom Fachmann können hier hilfreich sein. Wattenmeere sind in allen Teilen der Welt zu finden.

Mehr zum Thema: Inseln

Close